Kräuselkrankheit am Pfirisichbaum

 

Vorbeugen und Stärken

Wie aus vielen Quellen zu erfahren ist: Zeigt sich die Kräuselkrankheit, ist es wie bei fast allen Pilzkrankheiten schon zu spät, besonders beim Pfirsich. Selbst mit den starken Mitteln Kupfer und Schwefel ist die Krankheit nicht mehr in den Griff zu bekommen. Daher kann man nur vorbeugen, so wie wir es machen.

Eine Stärkung der Pflanze ist immer wertvoll. Zur Stärkung gehören neben dem Standort, eine gute Düngung (Versorgung mit den geeigneten Nährstoffen und Elementen, z.B. Meisterdünger fest und flüssig*) am besten organisch (auch Kompost oder Substitut z. B. Vegano) mit gutem Kalk (Meeresalgenkalk), einem pH-Wert von ca. 6,5 und gutem Mulch (Düngemulch Vegano) sowie einem Dünge- und Spritzplan.

Gedüngt wird neben den Standarddüngungen im Herbst und Frühjahr mit Prüfung des pH-Wertes, (gegebenenfalls nachkalken s. Snoeks Aufkalkungstabelle) einmal vor der Blüte und einmal nach der Blüte, bei Fruchtansatz sowie einmal während der Fruchtreife, ansonsten nach Augenschein. Die gleichen Intervalle gelten für die reine Stärkung mit Ackerschachtelhalm-Extrakt. Zusätzlich muss eine Vorbeugung erfolgen, zweimal im Winter und zweimal vor der Knospenöffnung mit 3% Acker-schachtelhalmbrühe (Ackerschachtelhalm-Extrakt in Wasser aufgelöst - 300 ml/10 L Wasser). Diese Lösung kann auch bei leicht befallenen Blättern nach Augenschein gesprüht werden. Im Herbst wird nochmal eine 5%-ige Lösung auf die freigemachte Baumscheibe gegeben. Nach Düngen und Kalken wird die Mulchschicht wieder hergestellt und aufgefüllt.

Für eine laufende Vegetationsperiode können wir anhand eines Beispiels folgende Prozedur vorschlagen: Alle befallenen Blätter jetzt sofort abpflücken und entsorgen (am besten Verbrennen), gesunde Blätter belassen und mit Ackerschachtelhalm-Extrakt sofort behandeln (ein bis zwei Mal spritzen). Die neuen Blätter werden bis Ende Juni (s. Bilder) neu gebildet. Diese dann auch weiter behandeln. Im Herbst alle Blätter entsorgen und die kompletten Bäume/Büsche mit 3% mehrfach wie o.g. Spritzplan behandeln.

* Anmerkung: Der Flüssigdünger wird nach dem Mulchen (2-3 cm Schicht auf Baumscheibe) verabreicht. Bei festem Dünger muss erst die Mulchschicht zur Seite genommen werden.

Bild 1  Am 2. Mai 2020 haben wir alle befallenen Blätter abgepflückt und verbrannt. Vier gesunde Blattknospen (ausgetrieben) sind erhalten geblieben. Der Baum wurde mehrfach mit Ackerschachtelhalm-Extrakt wie beschrieben behandelt. So sah er im Juli 2020, also knapp zwei Monate später aus. Natürlich ohne Früchte, die waren ja dem Pilz zum Opfer gefallen.

Bild 2 zeigt den Baum im folgenden Jahr. Die Blüten sind gerade bestäubt worden. Einige sind noch zu sehen. Der Baum ist entsprechend der vorgenannten Prozedur behandelt worden. Einige wenige Blätter zeigen wohl noch kleine Stellen, diese werden nach Sichtung sofort entsorgt und die Behandlung fortgeführt.

Bild 3  Zu erkennen ist, wie gut der Baum seit letztem Jahr gewachsen ist und voller Blüten war bzw. ist in diesem Jahr. Somit ist erkenntlich, dass die Prozedur geholfen hat. Sie muss aber fortgeführt werden, mindestens noch zwei Jahre. Oder man muss sich neue resistentere Pflanzen besorgen, die aber auch nicht ganz sicher sind. Das kann nur im Glashaus bei guter Behandlung, einwandfreiem Substrat und ohne Sporenflug erfolgen.

Bild 4  zeigt den Früchtestand im Juli 2021.